Tourenbeschreibungen :

Aus dem Wanderbuch "Val Müstair" - Tour 15

20. Der Piz Chavalatsch - Der östlichste Grenzstein der Schweiz.

Ein herrlicher Aussichtsberg - insbesondere in Richtung Vinschgau - ist der Piz Chavalatsch. Mit 2763 m Höhe ist auch er kein kleiner. Seine Besteigung fordert dementsprechend auch einige Ausdauer. Um zu vermeiden, daß man hin und zurück den gleichen Weg benutzen muß schlage ich vor, die Wanderung in Trafoi zu beginnen. Während der italienischen Sommerferien, das ist in der Regel zwischen Ende Juni und Mitte September verkehrt die Buslinie der SAD von Mals hinauf zum Stilfserjoch und damit auch nach Trafoi.
Also fährt man am besten mit dem Frühkurs der SAD, der im Sommer gegen 8.00 Uhr vom Bahnhof in Mals zum Stilfserjoch fährt.
Mit dem Sessellift fahren wir hinauf zur Furkelhütte (2153 m). Von hier folgen wir dem Weg Nr. 4 in östlicher Richtung zunächst etwas abwärts in Richtung Prader Alm. Wir haben einen schönen Blick zum Ortler und ins Trafoier Tal. Unser Weg wechselt bald die Richtung und dreht nach Norden ab. Bald - wenig oberhalb der Prader Alm - verzweigt er sich (2082 m). Wir halten uns links und steigen anfangs langsam auf. Nach und nach wird der Blick ins Etschtal immer besser. Bald endet der breite Weg (2190 m) und wir folgen einem schönen nach einem kurzen Anstieg nahezu ebenen Pfad durch einen Hang. Bei Trada (2269 m) an der Ostflanke des Piz Sielva, einem Rastplatz, verzweigt sich der Weg erneut. Wiederum halten wir uns links und folgen der Markierung "4 A" über den offensichtlich wenig benutzten Weg. Er schwenkt bald scharf um.
Hier sehen wir das erste Mal den Piz Chavalatsch mit dem Grenzerhäuschen. Er scheint eigentlich ganz nah, doch dauert es noch fast zwei Stunden (ohne Pause) bis wir oben sind. Zunächst einmal steigen wir etwa 60 Meter ab, dann steigt unser Weg wieder, anfangs weniger, nachdem wir aber einen Bach gequert haben, wieder kräftiger an. Die letzten Meter vor dem Sattel La Scharta (2593 m) sind dabei nochmals sehr heftig. Kurz vor dem Erreichen des Grates, auf dem die Grenze zwischen der Schweiz und Italien verläuft, dreht der Weg nach Norden ab. Das Grenzerhäuschen scheint fast zum Greifen nah, doch es dauert immer noch knapp eine halbe Stunde, bis wir die letzten 170 Meter hinaufgestiegen sind und endlich den Gipfel erreicht haben. Bald trifft unser Weg mit dem von der Schweizer Seite zusammen und Schritt für Schritt nähern wir uns auf dem Grat dem Grenzerhäuschen oben auf dem Berg.
2 1/2 bis 3 Stunden dauert der Aufstieg von der Furkelhütte hier hinauf. Der Gipfel, auf dem sich ein 1999 erstelltes Gipfelkreuz befindet, liegt etwa 100 Meter hinter dem Grenzerhäuschen. Der Grenzstein 29 hier oben auf dem Piz Chavalatsch (2763 m) ist der östlichste Punkt der Schweiz. Der imposante Rundblick weit ins Etschtal mit Gipfeln, die sich bereits hinter Meran befinden, zu den Ötztaler Alpen und zum Reschensee, aber auch weit hinein in die Schweizer Berge mit dem Piz Bernina im Westen läßt uns lange verweilen, direkt gegenüber sehen wir das Avignatal, durch das man von Müstair oder Taufers über das Scarljöchl, auf romanisch Cruschetta, nach S-charl einer bereits zu Scuol im Unterengadin gehörenden Siedlung gelangen kann.

Webcam Piz Chavalatsch (Webcam Copyright: Dolomites Radio Club)
Foto-Webcam mit herrlichem Blick nach Südosten
auf Sulden und den Ortler.
 

Nun machen wir uns an den Abstieg, gehen dabei zunächst das erste Stück auf dem vom Aufstieg bekannten Weg zurück folgen dann aber vor dem Grenzstein Nr. 30 rechtshaltend der Schweizer Markierung. Achtung: Die Markierung dreht bereits kurz vor der tiefsten Stelle dieses Grates, dem Sattel La Scharta (2593 m) nach rechts ab. Überhaupt müssen wir hier im Abstieg sehr aufpassen, denn die Zeichen sind leicht zu übersehen und ein Weg ist nicht immer zu erkennen. Stetig steigen wir ab und schwenken später links in einen Weg, der vom schweizerischen Grenzerhäuschen an der Westflanke des Piz Chavalatsch herkommt, ein.
In Höhe des grasbewachsenen Felsens auf der Era da Jals (2349 m) verzweigt sich der Weg. Wir nehmen den rechten Weg, der in einem weiten Bogen den Hang nach Plaun Radond (2220 m) absteigt und erreichen später eine Jagdhütte (2060 m). Unten sehen wir schon die Forststraße, doch bis zu ihr sind noch etwa 200 Höhenmeter abzusteigen. Dort angekommen, sind wir bereits 900 Meter seit dem Gipfel abgestiegen. Wir gehen auf der Straße wenige Meter nach links. Nach Überschreiten des Bächleins im Val Plazzöl (1867 m) können wir uns entscheiden. Entweder nehmen wir den Fußweg nach rechts hinab, der direkt zu den Höfen von Guad führt. Wenn wir aber unsere vom Abstieg vielleicht strapazierten Knie schonen wollen, bleiben wir auf der Forststraße, die zwar doppelt so lang ist, dafür aber um einiges flacher. Nach gut 10 Minuten auf der Forststraße kommen wir zu einer Hütte mit Brunnen. Dahinter kommt der Weg von der Alp Sielva hinzu. Nach rechts umschwenkend kreuzt bald der Fußweg die Forststraße, und etwa 10 Minuten nach der nächsten Kehre schickt uns oberhalb der Höfe von Guad (1506 m) ein Fußweg nach rechts hinab nach Müstair.
Gehen wir auf der Forststraße weiter, so kommen wir beim Krankenhaus in Sielva kurz vor Sta. Maria auf die Talstraße.
Weil unser Auto aber in Müstair steht, nehmen wir diesen Fußweg, kreuzen die Fahrstraße zum Ferienhof Conrad und steigen auf einem rechts steilen Fußweg durch den Wald hinab ins Tal. Das letzte Stück führt uns dabei im Zickzack fast ein wenig abenteuerlich durch eine Felswand hinab zu den Wiesen am Rombach und zum Grillplatz Plazzöl (1251 m) bei Müstair.

Wanderzeit : etwa 5 1/2 - 6 1/2 Stunden (16 km).
Höhenunterschiede : Aufstieg etwa 700 m, Abstieg etwa 1550 m.
Höchste Stelle : Piz Chavalatsch (2763 m).
Einkehrmöglichkeiten unterwegs : keine !
Parkmöglichkeiten : Müstair, beim Grillplatz Plazzöl, zu erreichen beim Ghs. Liun rechts ab zum Rombach. Der Parkplatz befindet sich jenseits der Brücke rechts. Zur Bushaltestelle bei der Post muß man morgens einen Fußweg von etwa einer Viertelstunde einkalkulieren.
Wichtig : Für den Grenzübertritt sind gültige Ausweispapiere mitzuführen !

Text: © Carsten Wasow 2002

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