BNN-Wandertips - Elsaß: Wo die Schiffe Aufzug fahren

BNN-Wandertips

 

Rundwanderung über den Felsenweg
Wo die Schiffe Aufzug fahren

Lutzelbourg (Lothringen). Etwa 120 km von Karlsruhe entfernt gibt es für Technik-Freaks eine interessante Anlage zu besichtigen: Waren früher auf dem Rhein-Marne-Kanal auf einer Strecke von vier Kilometern eine Höhe von 44,55 Metern mit 17 Schleusen zu überwinden, wozu die Schiffahrt einen ganzen Tag benötigte, gibt es heute einen Schrägaufzug, der diese Höhe auf einen Schlag in etwa fünf Minuten überwindet.

Ein Besuch der Anlage läßt sich mit einer schönen Wanderung kombinieren. Von der Kanalbrücke in Lutzelbourg wandern wir in westlicher Richtung für knapp 2 Kilometer auf dem nördlichen Ufer am Kanal entlang. Kurz vor der Schleuse Nr. 19 führt der "gelbe Strich" nach rechts in den Wald. Hier beginnt ein zwar etwas anstrengender, dafür aber umso interessanter Weg, der "Sentier des Rochers (Felsenweg)". Im Zickzack durch Felsgruppen hinauf. Auf und ab führt der Weg vorbei an herrlichen Felspartien. Nach einiger Zeit weist ein Schild nach links zum Rocher du Viaduc, von wo aus wir das Viadukt der Bahnlinie Straßburg - Nancy über den Kanal und das Flüßchen Zorn sehen können.

Zurück zum Wanderweg und weiter im Wald. Nach wenigen Minuten gibt es einen weiteren Aussichtspunkt: Vom Rocher du Corbeau aus sehen wir das Schiffshebewerk St. Louis-Arzviller. Vorbei am Forsthaus Bodenmark, dahinter links gelangen wir hinab zur Straße und nachdem wir einen Bach gekreuzt haben wieder ansteigend weiter bis zu einem Aussichtsfelsen, dann wieder hinab zum alten Kanal, den wir bei der Schleuse Nr. 8 erreichen. Beim Schleusenwärterhäuschen überqueren wir den zwischenzeitlich leeren Kanal und laufen an seiner Südseite weiter, bis uns bei der Schleuse Nr. 7 die "gelben Striche" nach links hinab in das Tal des Teigelbaches schicken.

Ein interssanter Umweg führt am alten Kanal entlang weiter bis zur Schleuse Nr. 1 bei der Brücke der Landstraße nach Arzviller. Dort ist die Stelle, wo der neue Kanal vom alten abzweigt. Auf der anderen Seite der Brücke kann man eine weitere Besonderheit des Kanals sehen, einen drei Kilometer langen Tunnel unter dem Berg hindurch. Auf dem Nordufer des neuen Kanals geht es weiter in Richtung Schiffshebewerk.

Der "gelbe Strich" führt in einem stockfinsteren, weil unbeleuchteten Tunnel unter der Bahnlinie hindurch (Eine Taschenlampe ist hier drin sehr sinnvoll !). An seinem Ende zur Straße, auf dieser etwa 100 Meter nach rechts weiter und dann hinauf zum neuen Kanal. Eine ganze Weile am Ufer entlang, dann müssen wir kurz dem Zaun des Schiffshebewerkes bei einem kleinen Häuschen links über Stufen hinab und in einem weiteren Tunnel unter dem Kanal hindurch und auf der anderen Seite hinauf zur Straße nach St. Louis. Dort verlassen wir die Markierung und gehen gleich links auf der wenig befahrenen Straße zum etwa 500 Meter entfernten Eingang zum Schiffshebewerk (Plan incliné), das in den Monaten März bis Oktober besichtigt werden kann. Auch Schiffahrten auf dem Kanal und durch den Schrägaufzug werden angeboten.

Danach gehen wir zurück zum Wanderweg und links in den Wald, vorbei an einem Rastplatz und einem Hochsitz. Nach einem Rechtsbogen schickt uns der "gelbe Strich" nach links zwischen den Felsen hindurch zum Rocher de Calice und im Zickzack hinab ins Tal der Zorn und links um ein Pumpwerk herum. Der "gelbe Strich" verabschiedet sich hier nach rechts, aber wir wandern nun mit der Markierung "Nr. 1" über den Bach und gehen beim auffällig gestrichenen Restaurant "Mayakäfer" auf der Straße nach rechts und vor dem ersten Haus von Sparsbrod links hinauf zum Wald. Bald zweigt der "blaue Punkt", der sich hinzugesellt hat, nach links ab führt uns oberhalb der Landstraße durch den Wald bis unser Waldweg einen Bogen nach rechts macht. Hier führen die "blauen Punkte" über ein Pfädchen hinab. Beim Schwimmbad kommen wir fast an die Straße, doch unser Pfad bleibt immer noch daneben. Später durchschreiten wir ein Bachtal, umwandern oberhalb den Eingang zum Bahntunnel. Dann führt unser Wanderweg doch hinab zur Landstraße. Nach 100 Metern gehen wir scharf links, unten durch ein Grundstück und über einen Steg über die Zorn hindurch zur Schleuse Nr. 19. Auf dem südlichen Ufer geht es ohne Markierungen zurück nach Lutzelbourg.

Lohnenswert ist es noch auf dem "gelben Strich" in Richtung Phalsbourg in etwa 20 Minuten zum Krappenfelsen hinaufzusteigen, der einen schönen Ausblick über den Ort Lutzelbourg, den Kanal und die Ruine auf der anderen Seite des engen Tales gibt.

 

Wanderung :

Von Lutzelbourg über den Felsenweg zum Schiffshebewerk und zurück über Sparsbrod und entlang des Kanals, Abstecher zur Schleuse Nr. 1, sowie zum Krappenfels.

Wanderzeit :

etwa 4 1/2 bis 5 Stunden (17 km), zusätzlich Schleuse Nr. 1 gut 1/2 Stunde, Krappenfels etwa 1/2 Stunde.

gesamter Höhenanstieg :

etwa 280 Meter.

Einkehrmöglichkeiten :

Sparsbrod, Lutzelbourg.

Kartenmaterial :

Blatt 3715 OT "Saverne - Sarrebourg" der Serie "Top 25 (1 : 25.000)", herausgegeben vom Institut Géographique National in Paris oder Carte des Vosges (1 : 50.000) Blatt 1/8 "Sarreguemines - Bitche - St. Avold - Sarrebourg - Saverne - Wasselonne" des Vogesenclubs.

Sehenswürdigkeiten :

Schiffshebewerk (Plan incliné) St. Louis-Arzwiller, Rhein-Marne-Kanal mit vielen Schleusen, Felsenweg.

Anreise mit dem Auto :

Karlsruhe - A 5 - Ausfahrt Baden-Baden - B 500 - Staustufe Iffezheim - A 35 Richtung Straßburg, dann aber A 4 Richtung Paris bis Ausfahrt Saverne - D 132 - Lutzelbourg. Parken im Ortsbereich. Das gebührenpflichtige Autobahnstück von Brumath nach Saverne kann auf Landstraßen umgangen werden.

Informationen :

Schiffshebewerk, Tel.: (0033) 3 87 25 30 69

Hinweise :

Personalausweis nicht vergessen ! - Mitnahme einer Taschenlampe mützlich.

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Einen Download des Wegverlaufes kann ich hier nicht anbieten, weil die Route nicht mehr auf deutschen Karten dargestellt ist.

Overlay mit dem Wegverlauf zum Herunterladen

Ausnahmsweise gibt es hier einen Kartenausschnitt.

Wenn Sie auf die grüne Kuh klicken, finden Sie einen Link zur Seite der GPSies, auf der die Strecke auf GoogleMaps betrachtet und ein Overlay für diese Tour in vielen gängigen Datenformaten heruntergeladen werden kann.

GPSies - Tracks for Vagabonds

 

Dieser Wandertip ist am 31. Mai 2001 erschienen.


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