BNN-Wandertips - Odenwald: Wo Riesen mit Steinen warfen

BNN-Wandertips

 

Das Felsenmeer im hessischen Odenwald
Wo Riesen mit Steinen warfen

Aus dem Wanderbuch "Wandern im Odenwald" - Tour 43

Lautertal-Reichenbach. Im Odenwald wohnten vor Zeiten im Lautertal zwei Riesen. Der eine auf dem Felsberg, der andere auf der gegenüberliegenden Talseite am Hohenstein. Beide bekamen Streit miteinander. Der Felsberg war damals noch ziemlich kahl, aber auf dem Hohenstein lagen Felsblöcke in Mengen, so daß der Hohensteiner Riese im Vorteil war. Er warf so heftig auf den Felsberger los, daß dieser nach kurzer Zeit unter den Felsen begraben war. Wenn man heute noch hart auf den Boden des Felsberges auftritt, dann brüllt der ungeschlachte Riese drunten. Daher ist es auf dem Hohenstein heute so kahl an Felsen. Der einzige Felsblock, der dort noch steht ist eine Wand vom Haus des Riesen. So erzählt es eine der unzähligen Sagen vom Felsberg, den wir heute besuchen wollen.

Wenn wir mit dem Bus kommen, beginnen wir unsere Wanderung in Reichenbach. Von der Bushaltestelle gehen wir zum Marktplatz. Nach links schickt uns das "weiße Andreaskreuz" des Europäischen Fernwanderweges Nr.1 in die Beedenkirchener Straße, später vorbei am Sportplatz zum Parkplatz Felsenmeer, wo die Autofahrer ihre Fahrzeuge abstellen und folgen weiter dem "weißen Andreaskreuz", das vorbei an der Siegfriedquelle rechts des Felsenmeeres hinaufsteigt. Vorbei am "Krokodil" gelangen wir bald zu einer Holzbrücke. Wir schauen über das Felsenmeer ins Tal hinab. Noch ein Stück steigen wir weiter hinauf und gelangen so rasch zum imposantesten Felsstück, das es zu bewundern gibt, die Riesensäule. Sie ist ein im 4. Jahrhundert n. Chr. von römischen Steinmetzen hergestelltes Werkstück, das die Römer - obwohl schon fertiggestellt - aber vermutlich durch den Ansturm der Germanen im Stich lassen mußten.

Hier befindet sich auch der Kiosk, an dem man ein Büchlein kaufen kann, das weitergehende Informationen zum Felsberg, seiner Geschichte und sämtlicher Steine und Felsen gibt.

Noch ein Stück weiter bergauf, vorbei am Altarstein, dann kommt der "weiße Strich" entgegen (Geradeaus erreicht man übrigens in wenigen Minuten das Gasthaus auf dem Felsberg.), dem wir nun nach rechts hinab folgen wollen. Mit dem "Sarg" und dem "Schiff" passieren wir noch zwei weitere Felsen, bevor wir zum Parkplatz Römersteine gelangen.

Links führen die "weißen Striche" nach Beedenkirchen. Das Felsberg-Museum im Ort ist nur nach Vereinbarung geöffnet. Wir folgen weiter unserem Zeichen in südöstlicher Richtung langsam ansteigend. Nach gut zehn Minuten schicken uns die Markierungen nach links und wir wandern auf dem Höhenrücken weiter. Das Kriegerehrenmal auf dem Geisberg lassen wir links liegen, diese Richtung schlägt die weiße Markierung ein. Also schwenken wir nach rechts um und gehen ohne Zeichen weiter. Nach Überqueren einer Landstraße erreichen wir bald die ersten Häuser von Gadernheim.

Im alten Ortskern treffen wir unser nächstes Zeichen, den "blauen Strich". Bei der Sparkasse kreuzen wir die Nibelungenstraße und wandern auf der ansteigenden Kreisstraße etwa eine Viertelstunde weiter bis zu den ersten Häusern der Streusiedlung Raidelbach. Bei einem Rastplatz verlassen wir die Straße und gehen nach rechts weiter. Schon eine ganze Weile hat sich das "gelbe Quadrat" hinzugesellt, dem wir allein weiter folgen, wenn sich der "blaue Strich" nach links verabschiedet. Später rechtshaltend führt uns das gelbe Zeichen bald zu dem in einem kleinen Waldstück gelegenen Hohenstein, wo der Sage nach der zweite Riese gewohnt hat. Die 50 Meter lange und etwa 15 Meter hohe Felsgruppe wird heute gern als alpiner Übungsfelsen der Kletterer benutzt. Unser Wanderweg fällt nun steiler bergab und bringt uns rasch zu den Häusern von Reichenbach. Auf der Nibelungenstraße gehen wir in die Ortsmitte, wo der Bus nach Bensheim abfährt. Zu den Autos gelangt man auf dem eingangs beschriebenen Weg zum Parkplatz Felsenmeer.

 

Wanderung :

Von Reichenbach durch das Felsenmeer zum Felsberg und weiter über Beedenkirchen, Gadernheim und den Hohenstein zurück nach Reichenbach.

Wanderzeit :

etwa 4 Stunden (14 km).

gesamter Höhenanstieg :

insgesamt etwa 400 m, steiler Anstieg zum Felsberg (Höhenunterschied über 300 Meter).

Einkehrmöglichkeiten :

Reichenbach, Felsberg, Beedenkirchen, Gadernheim.

Kartenmaterial :

"Nördlicher Odenwald", Kartenset 1 : 50.000. Topographische Freizeitkarte 1 : 20.000 mit Wanderwegen, Blatt TF 20-5 Bergstraße - Odenwald, beide herausgegeben vom Hessischen Landesvermessungsamt.

Sehenswürdigkeiten :

Felsenmeer mit behauenen Steinen, Kletterfelsen Hohenstein.

Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln :

Mit der Bundesbahn über Heidelberg oder Mannheim nach Bensheim. Von dort mit dem Bus (BRN-Linie 665) nach Reichenbach.

Fahrkarten :

Für die Wanderung eignet sich das "Wochenendticket" der Bahn. Es gilt auch für den Bus.

Anreise mit dem Auto :

Karlsruhe - A 5 - Ausfahrt Bensheim, auf der B 47 Richtung Michelstadt bis Reichenbach, dort links in Richtung Felsenmeer.

Informationen :

Verkehrsverein Lautertal, Rathaus, 64686 Lautertal-Reichenbach, Tel.: (0254) 3070, Fahrplanauskunft des VRN (für den Bus), Tel.: (01805) 876 46 36.

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Die deutschen Landesvermessungsämter haben auf Grundlage der Topographischen Karte 1 : 50.000 eine Serie von 14
CD-ROMs herausgegeben. Zu diesen CD-ROMs können Sie sich hier ein Overlay mit dem genauen Verlauf des Wandervorschlages für Ihren privaten Gebrauch und zu Ihrer Tourenplanung herunterladen.

Für den Download bitte einmal auf das Top50-Logo klicken, bzw. mit der rechten Maustaste auf das Logo drücken und dann im Kontextmenü wählen "Ziel speichern unter...":

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Dieser Wandertip ist am 22. Februar 1996 erschienen.

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