BNN-Wandertips - Odenwald: Wo sich zwei Hirten erschlugen

BNN-Wandertips

 

Streckenwanderung im badischen Odenwald
Sagen ranken sich um Hirten

Aus dem Wanderbuch "Wandern im Odenwald" - Tour 7

Wilhelmsfeld. Nördlich des Ferienortes im badischen Odenwald steht sich auf dem Kamm zwischen Steinach- und Altenbacher Tal ein altes Steinkreuz an der Straße, der Hirtenstein. Wie so oft im Odenwald rankt sich auch um diese Stelle eine Sage, denn hier - so erzählte man sich - sind zwei Hirten, ein evangelischer und ein katholischer, wegen ihres Glaubens in Streit geraten und haben sich gegenseitig erschlagen. Der evangelische sei unter dem Grenzstein aus dem Jahre 1580 begraben, der katholische unter dem Kreuz. Eine andere Sage erzählt, daß sich zwei Hirten während einer großen Hungersnot um eine Maus stritten, wobei der eine Hirte den anderen erschlug. Unter dem Kreuz liegt das Opfer, der Mörder dagegen wurde nach seiner Hinrichtung unter dem Grenzstein beerdigt.

Wir fahren mit dem Bus nach Wilhelmsfeld und steigen bei der ersten Haltestelle aus. Zurück zur Kreuzung am Schriesheimer Hof. Dort gehen wir rechts und folgen dem "weißen Andreaskreuz" des Europäischen Fernwanderweges Nr. 1 in die "Altenbacher Straße", am Ortsende dann rechts in den "Kohlhofweg". Es geht bergauf. Nach einer Weile zeigt die Markierung in den Wald und führt uns auf einem bequemen Forstweg zum Naturfreundehaus Kohlhof. Vorbei am Gebäude weist das Zeichen dann auf dem Parkplatz rechts in ein Pfädchen, auf dem wir eine Weile neben der Straße dahingehen, bis wir eine Kreuzung erreichen. Wir queren die Straße und wandern links davon weiter. Zwischen Straße und Pfad steht bald ein kleines Steinkreuz und ein Grenzstein daneben, der Hirtenstein.

Gleich dahinter geht es links in den Wald. An der Waldecke zeigt das Andreaskreuz nach rechts, wir aber folgen der "gelben 1 im Kreis" und gehen zunächst gerade, dann aber auf dem rechten Weg - also am Waldrand - bergab. Mal im Wald, mal am Rand, später rechtsschwenkend folgen wir weiter unserer "1". Links geht es bald hinab nach Altenbach, während unser Weg weiter im Wald am Hang dahinzieht. Das Namensschild einer Schutzhütte verrät uns: Wir sind "am Eichelberg". Seine Spitze mit dem Aussichtsturm liegt 100 Meter über uns. Einige Zeit später verlassen wir den Wald und kommen zu einer Baumgruppe. Ab hier leiten uns "zwei gelbe senkrechte Striche" und wir gehen beim zweiten Wegweiserbaum geradeaus weiter. Von der anderen Talseite grüßt der Weiße Stein mit seinem Fernmeldeturm herüber. Bald beiderseits von Bäumen und Büschen gesäumt bringt uns der Weg zur Ursenbacher Höhe. Wir queren die Straße, schauen nach rechts in die Rheinebene hinaus und sehen links unterhalb Ursenbach. Auf dem kräftig ansteigenden Teerweg kommen wir in den Wald, wo uns das gelbe Zeichen beim Wegstein auf dem 445 m hohen Steinberg nach rechts einen steinigen steilen Weg hinab schickt. Links unweit des Weges sehen wir das Schriesheimer Naturfreundehaus liegen, gehen aber geradeaus weiter bergab. Vorbei an den "Zehn Eichen" weiter auf dem "Leichtweg", verlassen wir ihn aber nach einigen Minuten vor einer Schutzhütte und gehen nach links mit der Markierung "S 3 - weiß" kräftig ansteigend weiter. Bei der zweiten Verzweigung rechts - nun ohne Markierung - und noch ein Stück weiter hinauf, dann wird es endlich flacher. Nach einer Schonung nehmen wir bei einer alten Eiche in einem Wegedreieck den linken Weg. Nochmals kurz bergauf, dann gehen wir am Südhang der Hohen Waid entlang.

Bei einer Lichtung bleiben wir auf dem besseren Weg, der nach rechts bergabführt und uns direkt zu einer Tafel bringt. Das Schild erzählt uns von der wohl um 1100 entstandenen Burgruine Schanzenköpfle, die auf dem der Hohen Waid vorgelagerten Bergsporn liegt und von der noch Spuren erhalten sind.

Wir gehen nach links auf dem Forstweg weiter, entdecken das "blaue B" des Burgenweges. Doch schon nach 300 Metern verlassen wir es wieder, um nach rechts auf der Nordseite des Zins-Buckels, nun mit "S 5 - weiß", bergab an den Rand der Villensiedlung Branich zu gelangen. Nach wenigen Minuten gehen wir dann rechts und gleich wieder links in den "Institutweg". An seinem Ende führt beim Haus Nr. 13 ein Fußweg nach rechts über eine Treppe und hinab zur "Branichstraße". Nach etwa 10 Minuten, nach einer Straßengabel, zeigen die beiden "B-Markierungen" (blau und gelb), die sich hinzugesellt haben, nach rechts in einen Fußweg, der zwischen zwei Häusern im Zickzack den steilen Hang hinabführt. Er liefert uns direkt beim 500 Jahre alten Bergwerk Anna-Elisabeth ab, das zeitweise besichtigt werden kann.

Wir kommen zur Talstraße. Eigentlich geht es hier nach rechts auf dem kürzesten Weg zur Haltestelle der Bahn, doch ist die schmale Straße sehr stark befahren. So gehen wir einige Schritte nach links, dann aber rechts über den Kanzelbach und ein Stück bergauf. Nach einer Kehre kreuzen wir den Huberweg und gehen noch ein Stück weiter oben rechts dann den Burgweg knapp unterhalb der hoch über der Stadt Schriesheim gelegenen Strahlenburg wieder hinab. Nun führt uns das "gelbe Andreaskreuz" und kurz bevor die Talstraße wieder erreicht wird zeigt es nach links über Treppen und einen Schulhof zum Fachwerk-Rathaus. Links in die Heidelberger Straße, dann rechts durch die Bahnhofstraße sind es nur wenige Minuten zum OEG-Bahnhof, dem Ende der Wanderung.

 

Wanderung :

Von Wilhelmsfeld über Kohlhof, Hirtenstein und die Ursenbacher Höhe nach Schriesheim.

Wanderzeit :

etwa 3 1/2 bis 4 Stunden (14 km).

gesamter Höhenanstieg :

insgesamt etwa 200 Meter.

Einkehrmöglichkeiten :

Wilhelmsfeld, Kohlhof, Schriesheim.

Kartenmaterial :

Freizeitkarte 1 : 50.000 Blatt F 513 "Mannheim-Heidelberg" des Landesvermessungsamtes Baden-Württemberg. Topographische Freizeitkarte 1 : 20.000 mit Wanderwegen, Blatt TF 20-12 Heidelberg (Neckartal-Odenwald), herausgegeben vom Hessischen Landesvermessungsamt.

Sehenswürdigkeiten :

Hirtenstein, Bergwerk Anna-Elisabeth - Tel.: (06203) 6 81 67.

Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln :

Mit der Bundesbahn nach Heidelberg, von dort entweder mit dem Bus Linie 34 direkt oder mit der OEG (Linie 5) mit Umsteigen in Schriesheim in den Bus (Linie 628) nach Wilhelmsfeld. Rückfahrt von Schriesheim mit der OEG (Linie 5) nach Heidelberg.

Fahrkarten :

Für die Wanderung eignet sich das Baden-Württemberg-Ticket der Bahn (gültig auch für den Bus und die OEG-Bahn).

Anreise mit dem Auto :

Karlsruhe - A 5 - Ausfahrt Ladenburg - Schriesheim, Richtung Wilhelmsfeld, nach 300 Metern auf dem Festplatz besteht Parkmöglichkeit. An der Straße befindet sich die Bushaltestelle "Rathaus" an der OEG-Busse nach Wilhelmsfeld abfahren.

Informationen :

Fahrplanauskunft des VRN (für den Bus), Tel.: (01805) 876 46 36 rund um die Uhr für 0,14 EUR/Min. aus dem Festnetz. Verkehrsverein Schriesheim, Tel.: (0 62 03) 66 11 11.

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Die deutschen Landesvermessungsämter haben auf Grundlage der Topographischen Karte 1 : 50.000 eine Serie von 14
CD-ROMs herausgegeben. Zu diesen CD-ROMs können Sie sich hier ein Overlay mit dem genauen Verlauf des Wandervorschlages für Ihren privaten Gebrauch und zu Ihrer Tourenplanung herunterladen.

Für den Download bitte einmal auf das Top50-Logo klicken, bzw. mit der rechten Maustaste auf das Logo drücken und dann im Kontextmenü wählen "Ziel speichern unter...":

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Dieser Wandertip ist am 06. August 1998 erschienen.

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