BNN-Wandertips - Odenwald: Zwei Menschen, ein Dorf

BNN-Wandertips

 

Waldwanderung im Odenwald
Spuren ärmlicher Bauernhöfe

Aus dem Wanderbuch "Wandern im Odenwald" - Tour 13

Neckarsteinach. Im südlichsten Zipfel von Hessen liegt einsam hoch über dem Neckartal das Forsthaus Michelbuch und das dazugehörige Waldgebiet. Früher gab es hier sogar ein kleines Dorf, in dem etwa 60 Bauern wohnten. Sie verließen wegen Armut die Gegend, aber die Spuren ihrer Häuser sind nördlich des Forsthauses noch zu sehen. Das Gebiet gehört der evangelischen Pflege Schönau und früher als Exklave zu Baden, kam aber im Jahre 1905 durch einen Staatsvertrag über einen Gebietsaustausch für den damals hessischen Teil der Kraichgaugemeinde Kürnbach zu Hessen. Er besagte, daß Michelbuch keiner Gemeinde zugeschlagen werden darf. Also ist das Forsthaus bis heute ein gemeindefreies Gebiet und seine beiden Bewohner kennen beispielsweise keine Hundesteuern.

Vom Parkplatz mit seinem schönen Blick auf die vier Burgen und das über dem Neckar gelegene Städtchen Dilsberg, gehen wir zunächst einmal wieder bergab. Bald entdecken wir unsere erste Markierung, das "rote R" des Neckarrandweges. Noch ein Stück tiefer, dann zeigt es links in den Wald. Wer aber mit der Bahn nach Neckarsteinach angereist ist, geht durch die Bahnsteigunterführung und folgt drüben dem "roten Quadrat" zunächst links, dann nach dem Friedhof rechts hinauf. Bei der Darsberger Straße trifft man dann das "rote R" das vom Parkplatz herab kommt und gegenüber in den Wald führt.

So oder so folgen wir also nun dem Randweg in östlicher Richtung. Er steigt etwas an. Wir wandern - hoch über dem Neckartal - auf dem Galgenbergweg weiter. Vom Neckar sehen wir aber nichts, denn die dichte Bewaldung läßt keinen Durchblick zu. Nach der Überquerung des Bittersbaches, wo es links nach Darsberg geht, folgen wir unserer Markierung anfangs abwärts nach rechts. Wir kommen ins nächste Seitental und zur Braunsruhe, die an einen 1955 verstorbenen Revierförster erinnert.

Für eine Weile steigt unser Weg aber nach einer Linkskurve wird er wieder flacher. Dann gehen wir auf einen Hochsitz zu, doch kurz davor zeigen die Markierungen nach rechts bergab. Nun kreuzen wir zunächst einen Weg und danach den Lanzenbach. Drüben zeigt das "rote R" nach rechts. Wir aber müssen nun links und folgen nun der Markierung "H4" im weißen Kreis. Den Bach zur Linken steigt der Weg zunächst kräftig an. Wir gehen immer geradeaus und passieren dabei eine Lichtung mit einem Wasserbehälter und wenig später schwenkt unser Weg nach links um und bringt uns an eine Schranke. Hier gehen wir nach rechts und lassen uns nun von einer "gelben 3" führen. Bei der nächsten Kreuzung mit den alten Wegweisersteinen weiter geradeaus erreichen wir in wenigen Minuten das einsam gelegene Forsthaus Michelbuch.

Wir bleiben unserer "gelben 3" treu, gehen daher nach der Lichtung rechts und beim nächsten Wegstein in Richtung Hirschhorn. Nach gut 10 Minuten schwenkt der Weg nach links um und beginnt zu fallen. Dann kommen wir an eine Kreuzung. Hier folgen wir unserer "3" nach links und bemerken bald alte Grenzsteine aus dem Jahr 1857 mit der Aufschrift "GB" für Großherzogtum Baden und "GH" für Hessen. Wir marschieren hier auf dem östlichen Grenzweg des Michelbucher Waldes. Bald haben wir auch wieder einen besseren Weg und erreichen so rasch den Bildstock Rotes Bild, der genau auf der Grenze zwischen dem Michelbucher Wald und dem Hirschhorner Gebiet steht und daher beide Wappen trägt.

Wir bleiben auf dem Grenzweg. Nach einer Weile ermöglichen Jungwaldbestände einen Blick nach rechts. Zunächst sehen wir auf einer Hochfläche Rothenberg liegen und sehen im Weitergehen auch den Reisenbacher Fernmeldeturm und den Katzenbuckel. Noch ein paar Meter, dann schickt uns die Markierung nach rechts bergab. Bald schwenken wir links in einen Forstweg und kommen nach wenigen Minuten nahe des Waldrandes an eine Wegkreuzung. Hier zeigt die "gelbe 3" nach links, außerdem taucht hier auch das "rote Quadrat" als Wegzeichen auf. In gut einer Viertelstunde erreichen wir eine Lichtung. Von rechts grüßt der Königstuhl mit seinen Sendetürmen herüber und gleich danach sind wir am Parkplatz Kreuzschlag. Wir wandern rechts über den Parkplatz, dann wenige Meter auf der Straße bis uns das "rote Quadrat" nach links in den Wald lotst.

Bald steigt es wieder an und schon wenige Meter nach dem "Kreuzbaum" schickt uns die Markierung nach links. "Schwarzerweg" heißt der Waldweg auf dem wir nun wandern. Er dreht später nach rechts ab und nach der Schranke - beim Rastplatz "Drei Fichten" - gehen wir nach links bergab aus dem Wald heraus. Wenn die Häuser von Darsberg vor uns auftauchen, entdecken wir an einem dünnen Obstbaum unser Wegzeichen, das uns nach rechts schickt. Bald haben wir eine wunderbare Aussicht: Wir schauen weit über den Kraichgau bis zum Steinsberg und sehen an klaren Tagen sogar den Nordrand des Schwarzwaldes. Wieder im Wald zunächst nach rechts schwenkt unser Weg bald nach links um und nach einer Lichtung geht es stärker bergab. Bei einer Wegkreuzung zunächst geradewegs auf den Waldrand zu, dann aber wandern wir gleich rechts über ein Pfädchen hinab zur Straße, überqueren sie und kommen zur Mannheimer Hütte. Dort gehen wir aber nicht weiter steil bergab, sondern erreichen nach rechts mit unserer roten Markierung bald einen Pavillion und die Kaisereiche und damit auch unseren Ausgangspunkt den Parkplatz an der Straßenkehre. Die Bahnfahrer folgen weiter dem "roten Quadrat" und erreichen in etwa 10 Minuten wieder den Bahnhof der Vierburgenstadt Neckarsteinach.

 

Wanderung :

Von Neckarsteinach durch das Lanzenbachtal zum Forsthaus Michelbuch und zurück über Rotes Bild, Kreuzschlag und Drei Fichten nach Neckarsteinach.

Wanderzeit :

etwa 4 Stunden (16 km).

gesamter Höhenanstieg :

etwa 380 Meter.

Einkehrmöglichkeiten :

Nur in Neckarsteinach, daher sollte man unbedingt ein Vesper im Rucksack mitnehmen. Die Mannheimer Hütte ist von Ostern bis Ende September am Wochenende geöffnet.

Kartenmaterial :

Freizeitkarte 1 : 50.000 Blatt F 513 "Mannheim-Heidelberg" des Landesvermessungsamtes Baden-Württemberg oder Topographische Freizeitkarte 1 : 20.000 Blatt TF 20-13 "Neckartal - Odenwald", herausgegeben vom Hessischen Landesvermessungsamt.

Sehenswürdigkeiten :

Rotes Bild.

Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln :

Mit der Bundesbahn über Heidelberg nach Neckarsteinach (stündliche Zugverbindungen).

Fahrkarten :

Für die Wanderung eignet sich das Baden-Württemberg-Ticket der Bahn.

Anreise mit dem Auto :

Karlsruhe - A 5 - Ausfahrt Heidelberg / Schwetzingen - Heidelberg - B 37 - Neckarsteinach, am Ortsende links in Richtung Grein, Darsberg zum Parkplatz "Kaisereiche", der sich in der Straßenkehre befindet.

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Die deutschen Landesvermessungsämter haben auf Grundlage der Topographischen Karte 1 : 50.000 eine Serie von 14
CD-ROMs herausgegeben. Zu diesen CD-ROMs können Sie sich hier ein Overlay mit dem genauen Verlauf des Wandervorschlages für Ihren privaten Gebrauch und zu Ihrer Tourenplanung herunterladen.

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Dieser Wandertip ist am 22. April 1999 erschienen.

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