Tourenbeschreibungen :

26. Passo di Fraéle - Auf Schmugglerpfaden ins Val Mora.

Bei der Wanderung durch das Val Mora habe ich erwähnt, daß das Wasser aus diesem Tal nach Italien fließt. Mit dieser Wanderung können wir das überprüfen.
Leider ist eine Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln völlig unmöglich. Also nehmen wir das Auto und fahren über den Umbrailpaß in Richtung Bormio, biegen aber vorher ab in Richtung Livigno. Nach 3 km, im Weiler Torripiano biegen wir nochmals rechts ab und fahren über 21 Kehren hinauf zu den Torri di Fraéle. Weil diese Straße für die Lastwagen der Mailänder Elektrizitätswerke tauglich sein sollte, ist sie nirgends sehr steil. Vorbei an den Türmen führt sie - nun als Schotterstraße - in ein wildes Hochtal. Die junge Adda, die im Val Alpisella entspringt, wurde hier in zwei Stauseen zur Stromgewinnung aufgestaut.
Während die
Wanderung vom Umbrailpass in Grasso Solena an der Mauer des unteren Sees, des Lago di Cancano endet, beginnt diese Wanderung am oberen Ende des zweiten Sees, des Lago di San Giacomo di Fraéle. Wir fahren daher auf der Südseite des ersten Sees bis zur Staumauer, über die wir auf die Nordseite kommen und fahren auf dieser weiter bis zum Kirchlein San Giacomo di Fraéle. Hier am Passo di Fraéle gibt es einen Parkplatz, an dem wir die Tour beginnen wollen.
Der
Passo di Fraéle (1952 m) ist der niedrigste Alpenübergang westlich des Reschenpasses. Es ist daher schon verwunderlich, daß er von keinem Verkehrsweg benutzt wird. Das Wasser, das auf seiner Nordwestseite abfließt, fließt in den Stausee von Livigno. Dorthin führt zwar ein Wanderweg, doch es ist nicht einmal möglich das Tal bis zur Staumauer Punt dal Gall durchzuwandern. Deshalb ist dieses Gelände recht unberührt, man fühlt sich fast nach Kanada versetzt.
Vom Parkplatz wandern wir in nordwestlicher Richtung, wir folgen den Wegweisern "Val Mora - Confine Svizzero". Markierungen gibt es nämlich auf italienischer Seite keine. Der Weg führt ganz langsam abwärts. Das Gelände ist mit viel Geröll durchsetzt. Bei einer Wegverzweigung halten wir uns rechts und wandern auf den Grenzberg Cima di Pra Grasso zu. Im Wald erneut rechtshaltend führt uns der Weg bald zur Grenze am
Passo Val Mora (Cruschetta) (1934 m), wo Bänke neben dem Grenzstein zur Rast einladen.

Passo Val Mora
Passo Val Mora, Grenze zur Schweiz.

Der Weg wird auf Schweizer Seite zum schmalen Pfad. Tief unten fließt der Bach "Aua da Val Mora" dem Stausee zu. Nach und nach kommen wir ihm näher, bis wir nach Durchwandern einer etwas ausgesetzten Rinne direkt an sein Ufer kommen. Mal nahe dran, bald aber wieder etwas höher führt unser Wanderweg weiter durch das wilde Gelände. Vor uns ist der Piz Daint zu sehen. Bald führt ein Holzsteg über den Bach (1980 m). Das Tal wird weiter. Es ist erstaunlich, welch breites Bett sich der Bach geschaffen hat. Nach einiger Zeit ändert das Tal langsam seine Richtung und bald taucht die Alp Mora vor uns auf. Über die Wiese Palüetta (2009 m) streben wir der Alm zu. Am Ende der Wiese verzweigt sich der Weg, links geht es in Richtung Ofenpaß / Buffalora, geradeaus führt der Weg weiter im Talgrund zur Alp Sprella und weiter nach Sta. Maria.
Wer einen Chauffeur gehabt hat, der ihn an den Passo di Fraéle gebracht hat und mit dem Auto wieder zurückfährt, der kann auch weiterwandern entweder nach links über Jufplaun zum Straßenwärterhaus Buffalora an der Ofenpaßstraße oder zum Ofenpaß. Oder aber geradeaus das ganze Tal aufwärts und wie
Wanderung durch das Val Mora über Döss Radond ins Münstertal.
Wir wandern zunächst auch noch geradeaus weiter. Wiesen und Wald wechseln sich ab. Kurz vor der Alp Sprella erreichen wir den Fahrweg (2062 m). Weil wir aber zum Auto zurückmüssen, gehen wir hier links und kommen bald zur
Alp Mora (2084 m).
Nun folgen wir dem Fußweg in Richtung Jufplaun noch ein Stück weit aufwärts, bis wir nach etwa 10 Minuten den nächsten Wegweiser erreichen. Dort wandern wir dann scharf nach links und gelangen wieder hinab und kommen wieder auf die Wiese Palüetta (2009 m). Auf dem vom Hinweg bekannten Weg gehen wir zurück zu unserem Ausgangspunkt.

Kirchlein San Giacomo di Fraéle
Kirchlein San Giacomo di Fraéle.

Wanderzeit : etwa 4 1/2 - 5 Stunden (16 km).
Höhenunterschiede : Aufstieg: etwa 200 m, Abstieg: etwa 50 m, auf dem Rückweg umgekehrt.
Höchste Stelle : Wegabzweigung bei der Alp Mora (2120 m).
Einkehrmöglichkeiten unterwegs : keine !
Wichtig : Für den Grenzübertritt sind gültige Ausweispapiere mitzuführen !

Text: © Carsten Wasow 2002

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