Tourenbeschreibungen :

Aus dem Wanderbuch "Val Müstair" - Tour 6

6. Durch das Tiroler Münstertal - Waale sind hier keine Fische.

Diese Wanderung ist praktisch die Fortsetzung der Talwanderung durch das Münstertal. Wir starten deshalb in Müstair (1247 m) am Parkplatz beim Kloster, gehen dann wenige Schritte ortseinwärts und hinter der Anlage am "Plaz d´Immez" nach rechts. Wir steigen bergauf und folgen dabei dem Stundenweg. Nach etwa 10 Minuten zweigt der Wanderweg Richtung Sotrivas und Cunfin (Grenze) nach rechts von unserem Weg ab. Wir aber wandern noch ein Stück weiter bergauf. Bei einer großen Lärche kreuzt ein Graben unseren Weg und kurz danach zweigt ein weiterer Weg nach rechts ab. Diesem folgt der Stundenweg und wir haben nach etwa 150 Metern die Grenze nach Italien überschritten. Allerdings ist dieser Weg kein offizieller Übergang nach Italien, doch dürfte ein Wanderer mit gültigen Papieren und ohne anmeldepflichtige Waren im Rucksack wohl nichts zu befürchten haben.
Auf einem neu angelegten Fußweg kommt man durch die Wiesen entlang von Hecken in ein Wäldchen, wo der Südtiroler Wanderweg 1 A am Valgarolabach verläuft. Wir folgen dem Stundenweg über einen Steg, überqueren dabei den Valgarolabach und wandern drüben weiter. Wo der betonierte Fahrstreifen beginnt, verabschiedet sich der
Stundenweg nach links, während wir geradeaus weiter gehen und bald wir an den Fahrweg durch das Avignatal kommen. Rechtshaltend weiter wandern wir aber nicht bergab nach Taufers (1240 m), sondern bleiben auf der Höhe zunächst noch oberhalb des Dorfes und gehen vorbei am Sportplatz und kommen doch in den Ort. Die Staatsstraße erreichen wir aber nicht, denn wir gehen in Richtung Kirche "St. Blasius", dann aber rechts auf der Straße "Umvias" unterhalb der Kirche weiter. Nun folgen wir dem Weg Nr. 8 und wandern hoch über der Talstraße.

Am Turnaunawaal
Am Turnaunawaal.

Dieser Weg ist einer der vielen Waalwege in Südtirol. Links neben dem Weg kann man noch Reste eines Grabens erkennen, denn die Waale sind alte Gräben, die schon im Mittelalter der Wasserversorgung dieser sehr niederschlagsarmen Gegend dienten.
Unser Weg ist der Turnaunawaal. Der erste Teil wurde kürzlich instandgesetzt und führt zeitweise sogar Wasser. Mit schönen Blicken ins Tal zieht der Pfad am Hang entlang. Nach einer Weile mündet er in einen Fahrweg ein, der vom neuen Fernheizwerk an der Staatsstraße tief unter uns heraufkommt. Für etwa fünf Minuten steigen wir auf diesem Weg bergauf, dann zeigt die "8" nach rechts. Es geht wieder bergab, bald links über eine Brücke in den Wald. Nach einiger Zeit ignorieren wir zunächst einen nach links abzweigenden Wanderweg, der zur Lowareihütte am
Stundenweg hinaufführt und kommen später dann doch an die Staatsstraße. Wir überqueren sie und wandern durch eine Viehweide zu einem tieferen Weg. Diesem folgen wir nach links und erreichen an der Calvenbrücke (971 m) erneut die Staatsstraße.
Hier fand 1499 eine blutige Schlacht zwischen den Bündnern und den Tirolern statt. Auf der Straße überqueren wir den Rambach und gehen drüben zunächst wieder in Richtung Schweiz. Ein Denkstein erinnert an diese Schlacht. Nach 500 Metern schwenken wir nach links um und steigen wieder etwas an. Von rechts kommt auf einem Damm der Mitterwaal an. Er kreuzt unseren Weg. Bei einem Wegweiser müssen wir nach links und gehen nun am Waal entlang, den Graben, durch den seit ein paar Jahre lang auch wieder Wasser lief, zur Rechten. Nahezu eben verläuft er am Hang entlang, der immer steiler wird. Tief unter uns verläuft die Staatsstraße.
Leider ist der
interessanteste Teil des Weges nicht mehr begehbar. Der Bereich, in dem der Waalweg in den Felsen verläuft, wo die Wasserrohre an Stahlseilen an der Felswand aufgehängt sind, ist wegen zunehmender Steinschlaggefahr von den Behörden gesperrt und unbegehbar gemacht worden. Zweimal mußte man hier den Kopf einziehen, um unter den überhängenden Felsen hindurch zu kommen. Hier mochte man die Leistung der Erbauer dieser mittelalterlichen Bewässerungssysteme am besten ermessen.
Stattdessen wurde ein Pfad angelegt, der diesen Felsen oberhalb umgeht, so daß wir etwa 20 Minuten nachdem wir auf den Waalweg getroffen sind nach rechts in Serpentinen steil hinaufsteigen. 100 Meter steigen wir hinauf, um gleich darauf wieder abzusteigen, bis wir den Waalweg zurückkommen. Bald wird durch Baumlücken unser Ziel Glurns sichtbar. Eine vollständig erhaltene Stadtmauer mit 7 Festungstürmen und 3 Stadttoren umgibt die kleinste Stadt Südtirols.
Der Hang wird wieder flacher und unser Waalweg mündet in einen von der Staatsstraße heraufkommenden Weg ein. Wir gehen rechts, noch im Wald weiter aufwärts, doch kurz darauf zeigt ein Schild nach links hinaus in die Wiese. Hier bringt uns ein geteerter ebener Weg rasch zu dem Fahrweg, der von der rechts oberhalb etwa 15-20 Fuß-Minuten entfernten Kapelle St. Martin herunterkommt. Diesem Weg folgen wir nach links hinunter zur Kirche St. Pankratius mit dem Friedhof. Kurz links auf der Landstraße von Prad gehen wir vorbei an der Kirche zur Brücke, auf der wir die Etsch überqueren. Etwa 800 Meter flußaufwärts (also für uns links) mündet übrigens beim Campingplatz der Rambach in die Etsch, dort ist also endgültig das Münstertal zu Ende.

Glurns, Tauferser Tor
Glurns, Tauferser Tor.

Wir haben Glurns (908 m) erreicht und gelangen durch das Tauferser Tor in den mittelalterlichen Stadtkern. Gleich nach dem Tor befindet sich links die Haltestelle für die Rückfahrt mit dem Postauto ins Münstertal. Bei dieser Wanderung sollten wir aber ruhig noch ein wenig Zeit für eine Besichtung des alten Städtchens und seiner Gassen einplanen.

Wanderzeit : etwa 4 Stunden (12 km).
Höhenunterschiede : Anstieg etwa 130 m, Abstieg etwa 470 m.
Höchste Stelle : Grenzübergang am Stundenweg (1335 m).
Einkehrmöglichkeiten unterwegs: Taufers.
Parkmöglichkeiten : in Müstair beim Kloster.
Wichtig : Für den Grenzübertritt sind gültige Ausweispapiere mitzuführen !

Text: © Carsten Wasow 2002

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