Tourenbeschreibungen :

Aus dem Wanderbuch "Val Müstair" - Tour 1

1. Senda Val Müstair - Über allem wacht der Ortler.

Unter diesem Namen verbirgt sich eine herrliche Panoramawanderung auf der Sonnenseite des Tales. Dazu fährt man mit dem Postauto bis Süsom Givè auf dem Ofenpaß (Pass dal Fuorn) (2149 m). Dort beginnt gleich bei der Haltestelle gegenüber der Gaststätte der Senda Val Müstair, der Höhenweg des Münstertales. Er führt anfangs auf einem Fußweg durch den Wald. Nach einer Weile trifft er auf einen Fahrweg, der auf einer Grasebene, der Plaun da l´Aua (2190 m) verläuft. Zuletzt links einen weiteren Fahrweg hinauf ist nach insgesamt etwa einer Stunde die Alp da Munt (2213 m) erreicht.

Alp da Munt
Die Alp da Munt.

Der Wanderweg zieht sich nun am Hang entlang. An sich hätte man einen schönen Blick ins Tal. Der ist aber durch die Einzäunungen, hinter denen sich massive Lawinenverbauungen befinden, etwas beeinträchtigt. Wo der breite Weg endet, halten wir uns links, wandern bald ein kurzes Stück direkt am Abhang entlang und kommen dann zur Ebene von Juata mit einem idyllischen Bergseelein Lai da Juata verläuft. Hier ist mit etwa 2260 m die höchste Stelle unserer heutigen Wanderung.
Wir umrunden den Minschuns - den Skiberg des Münstertales - einen grasbewachsenen Berg mit einer Funkantenne oben drauf - auf seiner Südseite. Bald beginnt der Abstieg zur 200 Meter tiefer gelegenen Alp Champatsch (2087 m). Es ist eine neue Alp, die alte stand auf der anderen Talseite und wurde vor etlichen Jahren Stein für Stein abgebaut und steht heute im Freilichtmuseum Ballenberg bei Brienz im Kanton Bern.
Nun beginnt ein Fahrweg, der uns langsam abwärts vorbei am Häuschen Lü-Daint nach Lü bringt. Schön ist der Blick über das Dorf. Ganz im Hintergrund thront über der Szenerie die weiße Bergspitze des Ortlers.

Lü war bis zur Gemeindefusion im Jahr 2009 die höchstgelegene politische Gemeinde Europas
Lü - bis zur Gemeindefusion im Jahr 2009 die höchstgelegene politische Gemeinde Europas.
(
Bild von der Homepage des Kurvereins )

ist mit seinen nur knapp 60 Einwohnern das kleinste Dorf des Münstertales und ist stolz bis zur Gemeindefusion im Tal zu Jahresbeginn 2009 mit einer Höhe von 1920 m die höchstgelegene politische Gemeinde Europas gewesen zu sein. Wie ein Modelleisenbahndorf (es fehlt eigentlich nur der Bahnhof) liegt es auf einer Sonnenterasse über dem Tal.
Am Ortsende verlassen wir die Straße nach links und steigen wieder etwas an und gelangen durch den Wald nach Urschai (2012 m). Unterhalb der Alp Sot vorbei kommen wir nach Craistas (1877 m), einem Weiler, der zur Gemeinde Valchava gehörte. Nun wandern wir auf dem Sträßchen, das die einzelnen Weiler hier auf der Höhe über dem Tal miteinander verbindet. In langen Schleifen führt der Weg hinab und vorbei am Hof Büglios.
Etwa in Höhe von Sta. Maria ändert das Val Müstair seine Richtung und schwenkt aus einer südöstlichen in eine nordöstliche um. Dementsprechend ändert sich nun auch die Aussicht. Nun kann man auch das untere Tal bis hinein in den Südtiroler Vinschgau überschauen.
Bald erreichen wir Pütschai (1521 m). Hier verläßt der Senda Val Müstair die Straße und führt vorbei am Hof Tschennet an den Rand eines Waldstreifens, durch den der Bergbach Vallatscha steil hinab fließt. Am Bach entlang steigen wir wiederum einige Meter hinab bis Pizzet (1414 m), dann schickt uns der Wanderweg am Hang unterhalb des Waldrandes entlang des "Aual sura" (oberer Wassergraben) auf einem leicht abfallenden Fußweg bis oberhalb von Müstair, dem letzten Ort auf Schweizer Boden.
Nun gehen wir hinab in den Ort, den wir am Westrand erreichen, und dann ins Zentrum des größten Dorfes im Tal, das anders als die anderen Talorte überwiegend katholisch ist. Am östlichen Ortsausgang befindet sich das Kloster St. Johann (Son Jon), das aus karolingischer Zeit stammt. Die Postautohaltestellen in Müstair (1247 m) befinden sich beim Ghs. Liun, bei der Post und am Parkplatz beim Kloster.

Als logische Fortsetzung dieser Wanderung auf dem Senda Val Müstair bietet sich eine schöne und genauso aussichtsreiche Tour auf dem Stundenweg vom Kloster St. Johann in Müstair bis zum Kloster Marienberg bei Burgeis an. Wer jedoch nicht mehr so hoch hinauf möchte kann aber auch die Wanderung durch das Tal bis in das kleine Städtchen Glurns wählen.

Wanderzeit : etwa 6 Stunden (20 km).
Höhenunterschiede : Anstieg etwa 200 m, Abstieg etwa 1000 m.
Höchste Stelle : beim Lai da Juata (2260 m).
Einkehrmöglichkeiten unterwegs : Lü.
Parkmöglichkeiten : entweder in Müstair beim Kloster oder auf der Paßhöhe am Ofenpaß.

Text: © Carsten Wasow 2002

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