Weitwanderweg Odenwald - Vogesen

 

Die Wandertage im Einzelnen

10. Tag:

Grötzingen - Karlsruhe (Stephanienbadbrücke)

13,1 km

KA-Grötzingen, Niddaplatz - 1,6 km - Schützenhaus - 0,7 - KA-Durlach, Rittnertstraße - 1,1 - Geigersberg, Hohenwettersbacher Weg - 3,1 - KA-Wolfartsweier, Nord (Straßenbahnendhaltestelle) - 3,4 - Holderweg - 1,5 - Schloß Rüppurr - 1,7 - Karlsruhe, Stephanienbadbrücke

Abstecher: Schützenhaus - 0,8 - Turmberg, Bergbahnhof

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Die heutige Tagesetappe ist wieder bewußt relativ kurz gewählt worden, denn auch unser Tagesziel Karlsruhe hat soviel zu bieten, daß man bestimmt einen halben Tag für Besichtigungen reservieren möchte.

Durchgehende Wegführung im Stadtgebiet von Karlsruhe (seit August 2004)

Die heutige Etappe startet im Malerdorf Grötzingen am Niddaplatz und führt in südlicher Richtung geradewegs auf der "Mühlstraße" über die Pfinz. Die neue Unterführung bringt uns unter der Bahn hindurch, drüben queren wir auf einer Fußgängerbrücke die alte B 10 und gehen geradewegs durch die Kirchstraße zwischen der gotischen Kirche mit ihren farbigen Ziegeln und der renovierten Augustenburg weiter. Unter der Brücke hindurch wandern wir nun auf der "Kallmorgenstraße" steil bergauf. Nach einem Wasserreservoir halten wir uns rechts und kommen durch Gärten - nun endlich flacher - und ganz oben dann kurz auf einem Fußpfad zum Schützenhaus. Dort müssen wir nach rechts weitergehen. Nun begleitet uns übrigens kurz auch das "weiße offene Dreieck".

      Wer dem (seit der Fertigstellung des Weges durch Karlsruhe im August 2004) nicht mehr am Wanderweg liegenden 256 m hohen Turmberg einen Besuch abstatten will, der folgt in etwa 10 Minuten der bisher gleichlaufenden Markierung "weißes offenes Dreieck", sowie den Rauten des Schwarzwaldvereins. Dabei geht es vorbei an einem Spielplatz und nun bergauf an der Sportschule Schöneck vorbei erreichen wir rasch den Aussichtsturm auf dem Karlsruher Hausberg.. Über ein paar Stufen führt der weiß markierte Wanderweg noch zum Bergbahnhof der Karlsruher Turmbergbahn, wo die Markierungen des Odenwaldklubs enden.

      Vom Aussichtsturm aber auch von der Bergbahnterasse hat man einen herrlichen Blick über die ganze Stadt Karlsruhe mit ihren Stadtteilen, die Rheinebene bis hin zu Pfälzerwald und Vogesen, sowie zum Nordschwarzwald.
      Am Turmberg beginnt übrigens auch der Schwarzwald-Nordrandweg des
      Schwarzwaldvereins über Pforzheim nach Mühlacker.

Am Schützenhaus gehen wir noch vorbei in Richtung Turmberg, biegen jedoch kurz nach der Gaststätte links ab und queren die "Jean-Ritzert-Straße" und wandern durch einen ein nur für Anlieger bestimmten Weg nach links zwischen Gärten bergab. Rasch erreichen wir die Bebauung von Durlach und gehen geradewegs durch die Straße "Im Zeitvogel" bergab. An ihrem Ende gehen wir rechts und weiter unten, kurz bevor wir auf die "Rittnertstraße" kommen, können wir über ein paar Stufen zur Bushaltestelle "Lerchenberg" abkürzen, überqueren hier die Rittnertstraße und gehen die Straße "Am Lerchenberg" wieder bergauf. Ihr folgen wir bis zum Ende, schwenken dann links "Im Rosengärtle" ein und gehen kurz nach dem "Elli-Heuss-Weg" nach rechts in eine Anliegerstraße, gleich danach halten wir uns links und genießen den schönen Blick auf Durlach und Karlsruhe und die Berge des Pfälzerwaldes und der Nordvogesen. Nach einigen Minuten rechts "Im Pfistergrund", bis wir zur "Bergwaldstraße" im Wohngebiet Geigersberg kommen. Wir gehen links in den "Hohenwettersbacher Weg" und durch einen Hohlweg in den Wald. Hier begleitet uns nun ein Stück der Saumweg des Schwarzwaldvereins. Beim Wanderparkplatz gehen wir vorbei an der Tafel der "Waldwelt" auf dem rechten der beiden Wege. Unser Teerweg dreht nach einer Weile nach rechts ab. Hier sehen wir das "Ergebnis einer sürmischen Weihnacht mit verheerenden Folgen", also das was Orkan Lothar am 26. Dezember 1999 hinterlassen hat.

Wir passieren einen Brunnen, halten uns danach rechts und gehen 300 Meter nach der Kurve weiter links über eine Kuppe am Dammwildgehege entlang und beim Spielplatz geradeaus, queren nochmals den Teerweg, um wenig später nach rechts bergab zu wandern. Unten dann links, nach 100 Metern scharf rechts und wenig später abermals links über ein paar Stufen steil hinab und anschließend weiter durch einen kleinen Hohlweg. Unten queren wir den Tiefentalgraben und kommen danach zur Tiefentalstraße, wo wir gleich die Straßenseite wechseln. Am Waldrand kommt übrigens von links aus dem Wald ein mit der "gelben Raute" markierter Wanderweg des neuen Wegekonzepts des Schwarzwaldvereins hinzu. Er wird uns bis zum Schloß Rüppurr begleiten.

Wir wandern bis zur großen ampelgeregelten Kreuzung beim Zündhütle und queren die B 3, gehen dann links an den Gleisen der im Juni 2004 eröffneten Straßenbahn entlang zu ihrer Endstation Wolfartsweier-Nord, kommen dann nochmals kurz an die B 3, schwenken aber gleich nach rechts in die "Ringstraße" ein. Schon nach wenigen Metern bringt uns ein Fußweg nach rechts in die Felder. Gleich links, zunächst hinter den Häusern, dann aber geradeaus in die Feldfur, halten wir uns nach etwa 5 Minuten links und kommen an den Hansengraben und gehen hier rechts und weiter in Richtung Autobahn, deren Verkehrslärm wir inzwischen längst hören. Schauen wir zurück, sehen wir über die Felder und Gärten den Turmberg und den grauen Turm des Zündhütle.

Unter der neuen Umgehungsstraße hindurch gelangen wir zum Oberwaldstadion und orientieren uns linkshaltend auch den Schildern des Schwarzwald-Radweges folgend weiterhin am Graben entlang. Nun geht es unter der Autobahn hindurch geradewegs in den Oberwald. Am Ende des Weges wandern wir links und kommen rasch an einen Zaun, geradewegs führt ein Fußweg in 100 Metern zum Erlachsee.

Unsere Markierung bleibt auf dem geteerten Holderweg und führt also nach rechts. Nach Queren eines Grabens, der aber meist trocken ist führt rechts ein Weg zum Tierpark. Wir aber wandern geradeaus, kreuzen wenig später den "Richard-Massinger-Weg" des Schwarzwaldvereins von Karlsruhe zum Mahlberg. Wir bleiben noch für 300 Meter auf dem Holderweg, gehen dann auf dem zweiten Weg nach rechts und kommen rasch an den Waldrand, an dem wir bleiben, auch wenn er bald nach links abknickt. Vorbei am Wohnstift kommen wir nach wenigen Minuten an eine große Straße, die wir an der Fußgängerampel überqueren.

Wir haben die Haltestelle "Schloß Rüppurr" der Albtalbahn erreicht. Nach den Gleisen orientieren wir uns zunachst nach links bis dorthin, wo die Straße umknickt und ein Wegweiser des Schwarzwaldvereins hängt. Ab hier wird uns bis zur Appenmühle der mit einer blauen Raute markierte "Albtalweg" begleiten.

      Die Alb ist das Flüßchen, das durch Karlsruhe fließt. Sie entspringt im Nordschwarzwald, genauer im oberen Gaistal bei Bad Herrenalb und mündet einige Kilometer nördlich von Karlsruhe in den Rhein.

An der Alb in KA-Dammerstock
An der Alb in Karlsruhe-Dammerstock.

Hier gehen wir gehen zunächst ein paar Schritte nach rechts, dann aber gleich links in die Parkanlage an der Alb, wo wir rechts entlang der Büsche weiterwandern. Geradeaus ist übrigens der Eingang des Rüppurrer Freibades. Bald wandern wir entlang des Flüßchens. Nach einem Spielplatz überqueren wir bei der St. Franziskus-Kirche im Stadtteil Dammerstock eine Straße und gehen noch ein Stück entlang der Alb. Bei der nächsten Brücke queren wir sie nach links, um dann rechts auf die Weiherfeldbrücke einzubiegen. Wir überqueren die Gütergleise der Bahn und die Südtangente, gehen anschließend unter der Bahnanlage mit den Personengleisen des Hauptbahnhofs hindurch und haben dann die Stephanienbadbrücke erreicht.

Der Weiterweg ins Elsaß führt links über die Straße, doch interessiert uns das erst am nächsten Wandertag. Also gehen wir rechts und haben auf der bisherigen Wegführung vom Hauptbahnhof in wenigen Minuten den Albtalbahnhof erreicht, von dem uns die Straßenbahn rasch ins Zentrum von Karlsruhe bringt.

      Karlsruhe ist noch eine recht junge Stadt, sie wurde 1715 von Markgraf Karl-Wilhelm von Baden-Durlach gegründet. Nach seiner Idee wurde sie in Form einer Sonne angelegt. Vom Schloß gingen 32 Straßen als Strahlen aus. Bebaut aber wurde nur der südliche Teil des Systems, während der nördliche den Gartenanlagen des Markgrafen vorbehalten blieb. Die südliche Grenze der Bebauung bildete anfangs die alte Straße zwischen den viel älteren Städten Mühlburg und Durlach, die heute eingemeindete Stadtteile von Karlsruhe sind.
      So bekam die barocke Stadt des 18. Jahrhunderts die Form eines Fächers, weshalb sie heute noch den Beinamen "Fächerstadt" trägt.
      Kurz nach der Stadtgründung wurde Karlsruhe anstelle von Durlach neue Residenzstadt der Markgrafschaft Baden-Durlach.
      Ab 1750 wurde die Stadterweiterung durch Jeremias Müller nach Süden vorangetrieben. Aus dieser Zeit stammen die kleine Kirche nahe beim Marktplatz, das Schwedenpalais und das Zeughaus (verkehrstechnisches Institut der Universität).
      Die eigentliche Gestaltung des Stadtbildes erfuhr Karlsruhe aber durch Friedrich Weinbrenner, den Karl-Friedrich 1799 als Residenzbaumeister berief. Der klassizistische Marktplatz mit Rathaus, evangelischer Stadtkirche und Pyramide ist sein Werk.
      Die Pyramide wurde anstelle der barocken Konkordienkirche über dem Grab des Stadtgründers Karl Wilhelm errichtet und ist heute das Wahrzeichen der Stadt.
      Weitere Weinbrenner-Bauten sind die Bauten des Rondellplatzes mit dem markgräflichen Palais, die kath. Stephanskirche und die Münze, in der auch heute noch Münzen geprägt werden. Der Kennbuchstabe - G - steht dabei für Karlsruhe.
      Ab 1806 war Karlsruhe die Hauptstadt des neu gebildeten Großherzogtums Baden. 1818 wurde die badische Verfassung als eine der ersten in Deutschland verabschiedet. Friedrich Arnold baute 1820 das Parlamentsgebäude (Ständehaus), das leider im zweiten Weltkrieg zerstört wurde.
      1825 wurde die polytechnische Hochschule als Vorläufer der heutigen Universität auf Initiative von Friedrich Weinbrenner und dem großen Rheinkorrektor Ingenieuroberst Tulla gegründet. Ihre Gebäude nehmen heute den ganzen nordöstlichen Teil der Stadt innerhalb des Parkrings ein.
      Heinrich Hübsch entwarf Mitte des 19. Jahrhunderts das Gebäude der staatl. Kunsthalle und die Gewächshäuser des botanischen Gartens am Schloß.
      Das nach der Zerstörung im Krieg wieder aufgebaute Schloß beherbergt heute das badische Landesmuseum.
      Mit dem Bau der Eisenbahnlinie Heidelberg - Karlsruhe, die 1843 eröffnet wurde, nahm die industrielle Bedeutung der Stadt zu.
      Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde der Rheinhafen eröffnet, heute neben Duisburg-Ruhrort und Mannheim einer der größten deutschen Binnenhäfen.
      Zu dieser Zeit entstanden Bauten wie das Prinz-Max-Palais und das erbgroßherzogliche Palais, der heutige Bundesgerichtshof.
      1913 wurde der Bahnhof, der am heutigen Standort des Staatstheaters war, an den südlichen Stadtrand verlegt, da er der Entwicklung der Stadt ziemlich im Wege stand.
      1915 wurde die Gartenstadt Rüppurr als richtungsweisend für den Siedlungsbau errichtet. 1929 entstand unter Walter Gropius die Dammerstocksiedlung im Stil des Bauhauses.
      In den dreißiger Jahren wurde übrigens die alte Residenzstadt Durlach nach Karlsruhe eingemeindet.
      Der zweite Weltkrieg zerstörte Karlsruhe zu 35 %. Die Gebäude an Markt- und Rondellplatz wurden aber im alten Weinbrennerstil wieder aufgebaut.
      Heute hat Karlsruhe etwa 270.000 Einwohner und ist damit nach Stuttgart und Mannheim die drittgrößte Stadt im Land Baden-Württemberg.

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zum nächsten Wandertag.

Text: © Carsten Wasow 2004


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