Weitwanderweg Odenwald - Vogesen

 

Die Wandertage im Einzelnen

2. Tag:

Elmshausen - Heppenheim

15,2 km

Elmshausen, Rathaus - 3,5 km - Gronauer Höhenweg - 1,1 - Gronau, ev. Kirche - 0,9 - Steiniger Weg - 2,1 - Ober Hambach - 1,2 - Jägerrast/ Krzg. E 1 - 4,0 - Helenenruhe - 2,4 - Heppenheim, Großer Markt

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Vom Rathaus in der Ortsmitte gehen links vorbei am Forsthaus in den Wald. Dort dann rechts weiterhin ansteigend, davon ein Stück weit am Waldrand bis wir unterhalb des Hohbergs ankommen, wo von links der Wanderweg von Knoden hinzukommt. Hier halten wir uns rechts und bleiben so lange auf dem Höhenweg, bis unser Weg nach Verlassen des Waldes ein kleineres Waldstück erreicht. Der Höhenweg führt geradewegs nach Bensheim. Aber unsere Markierung schickt uns links durch einen Hohlweg hinab nach Gronau.

      Der Ort gehört zur Stadt Bensheim.

Wir wandern rechts die Dorfstraße entlang bis zur evangelischen Kirche. Dahinter gehen wir kurz links, doch nach wenigen Schritten beginnt rechts ein Hohlweg, der uns hinauf zum Eselsberg führt. Nach dem ersten Waldstückchen steigen wir nach links einige Minuten lang leicht an bis wir zu einem Forststräßchen kommen, auf dem wir dann im spitzen Winkel nach rechts weiter ansteigend gehen. Oben dann an der Westflanke des Eselsberges bis zu einer Wegspinne, dann verlassen wir den Wald und kommen hinab nach Ober-Hambach.

      Der kleine Ort der zur Kreisstadt Heppenheim gehört, ist bekannt durch die 1910 von Paul Geheeb gegründete Odenwaldschule, eine Internatsschule, die aus dem Geist der Reformpädagogik und der Jugendbewegung entstand.

Im Ort einige Meter auf der Straße nach links, dann müssen wir rechts hinauf bis in den Wald, dann gelangen wir auf einem Waldweg rasch zur Jägerrast, einem Stern vieler Wanderwege. Wieder einmal treffen wir hier den Europäischen Fernwanderweg Nr. 1. Wir halten uns rechts und gehen auf dem Forstweg, der sich am Hang entlang schlängelt langsam bergab bis zur Helenenruhe mit der Schutzhütte am Waldrand. Nun wandern wir auf dem Höhenrücken auf die Burg zu. Unser Wanderweg führt aber bald nach links mit Blicken in die Rheinebene durch die Weinberge direkt nach Heppenheim.
Geradeaus kann man übrigens ohne Markierung zum Wanderparkplatz und von dort mit dem "blauen B" des Burgenwegs über die Zufahrt hinauf zur
Starkenburg, dem Wahrzeichen der Bergsträßer Kreisstadt gelangen.

      Die Burg wurde 1065 vom Abt Udalrich des Lorscher Klosters als Stützpunkt gegen den Bremer Erzbischof Adalbert, der sich von Heinrich IV. das Kloster hat übertragen lassen, es kurz darauf aber wieder abgeben mußte. 1229 wurde die Starkenburg an Erzbischof Friedrich III. von Mainz verkauft. 1461 kam sie an die Kurpfalz und wurde 1621 von spanischen Truppen eingenommen, danach von 1631 bis 34 von den Schweden besetzt. 1645 und 47 versuchte Turenne vergeblich die Burg einzunehmen, bevor sie 1648 wieder zurück an Mainz kam. 1680 wurde sie unter Kurfürst Anselm Franz von Ingelheim wieder vollständig instandgesetzt. Auch den Truppen Mélacs trotzte die Burg im Jahre 1689. Kurfürst Emmerich Joseph von Breidbach erteilte 1765 den Befehl zum Abbruch. den sein Nachfolger Friedrich-Karl von Erthal aber wieder aufhob. 1924 wurde der alte Bergfried gesprengt und drei Jahre später an anderer Stelle ein neuer erbaut, von dem man einen herrlichen Ausblick hat. Am Platz des ehemaligen Palas existiert seit 1959 eine Jugendherberge.

Das "blaue B" des Burgenweges schlängelt sich hinab zur Fahrstraße, die von der Stadt zur Burg und dem Wanderparkplatz hinaufführt und führt nun nach links hinab und nachdem auch noch der Blütenweg hinzugekommen ist, in die Kreisstadt Heppenheim. Kurz vor dem Kleinen Markt kommt von links der mit "rotem Strich" markierte direkte Weg von der Helenenruhe hinzu.
Am kleinen Markt überqueren wir die Siegfriedstraße und gehen drüben vorbei am Kurmainzer Amtshof hinauf zum Großen Markt, einem Kleinod mittelalterlichen Städtebaus mit dem Rathaus und dem Brunnen.

      Die Stadt war schon im 8. Jahrhundert Sitz eines fränkischen Gaugrafen und einer Mutterkirche (Basilica St. Petri) für den vorderen Odenwald, als es 755 erstmals erwähnt wurde. Im Jahre 773 kam der Ort durch eine Schenkung Karls des Großen an das Kloster Lorsch, 1232 dann an Mainz. Wie die Starkenburg kam Heppenheim 1461 zur Kurpfalz. Im 30 jährigen Krieg wurde es wieder von Mainz besetzt an das es 1650 dann auch fiel. Zweimal, nämlich 1369 und 1693 brannte Heppenheim fast vollständig ab. Seit1803 gehört die Stadt nun zu Hessen und ist heute Hauptort des Kreises Bergstraße.
      Der Marktplatz und die ihn umgebenden Gassen bilden den Kern der Stadt, der von schönen Fachwerkhäusern geschmückt ist. Das Rathaus, ursprünglich 1551 erbaut wurde nach dem Brand von 1693 um das Jahr 1700 in Renaissancefachwerk neu errichtet. Die Liebigapotheke von 1577 und 1708, der Goldene Engel (um 1700), der ehemalige Thurn- und Taxis`sche Posthof. Hier befindet sich auch der "Amtshof", dessen älteste Teile mit dem großen Saalbau schon 1232 entstanden und in dem sich der Winzerkeller (mit Ausmalungen von 1576), der ehemalige Marstall von 1614, das Stadtarchiv und das Volkskundemuseum befinden.
      An der Stelle der spätgotischen, 1698 erweiterten Kirche wurde 1904 der "Dom der Bergstraße", die Stadtkirche, neu erbaut, vor dem sich die barocke Kreuzigungsgruppe aus dem Jahr 1705 befindet.
      Heppenheim ist der Hauptort des Weinbaus an der hessischen Bergstraße.

Etwa 5 km westlich von Heppenheim liegt Lorsch, das durch sein Kloster bekannt ist.

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zum nächsten Wandertag.

Text: © Carsten Wasow 2002


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